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Mama's Geburtsbericht

Es begann am Donnerstag den 25.04.2002. Verteilt auf den ganzen Tag hatte ich mal wieder unregelmäßige Schmerzen im Rücken (in der Steißgegend). Nachdem ich schon seit ca. 3 Wochen teilweise recht starke Vorwehen/Senkwehen hatte war das nichts besonderes mehr und ich dachte mir nichts weiter dabei.

Pierre war bis nachmittags arbeiten und ich verbrachte meinen Tag ganz normal am Computer, vorm Fernseher und habe noch verschiedene Dinge vorbereitet. Als Pierre dann gegen 16 Uhr nach Hause kam, fuhren wir noch einkaufen und gingen anschließend noch etwas spazieren. Doch die Schmerzen wurden immer stärker und ich versuchte, mir den Rücken etwas zu stützen und zu massieren. Da die Schmerzen doch unangenehm wurden, haben wir unseren Spaziergang abgebrochen und sind wieder nach Hause.

Zu Hause bin ich dann erstmal in die Badewanne. Anfangs dachte ich, es verändert sich nichts. Bis die nächsten Wehen kamen, die waren ein ganzes Stück schlimmer als vorher. Ich glaube, so schnell bin ich noch nie aus der Badewanne gekommen. Ich hätte nicht gedacht, daß die Wehen im Wasser so viel stärker sein können. Ich bekam doch etwas Angst, denn schließlich wollte ich eine Wassergeburt machen...

Inzwischen war es ca. 20:00 Uhr und die Wehen kamen in 5-minütigen Abständen. Aber man konnte sie noch recht gut aushalten. Da wir uns unsicher waren, ob es auch keine "falschen" Wehen sind, haben wir die Zeiten aufgeschrieben, wann die nächsten Wehen kamen. Ich hätte nicht gedacht, daß es richtige Wehen sind, da ich im Bauch nichts gemerkt habe. Es waren nur Rückenschmerzen und ich dachte lange, daß ich nur Darmprobleme oder Verstopfung habe :-) Es war eben so ein Gefühl, so ein Druck.

23:00 Uhr kamen die Wehen dann aller 3 Minuten. Ich bin ins Bett, konnte jedoch nicht einschlafen, da ich aller 3 Minuten meinen Steiß irgendwie massierte, damit der Gegendruck die Wehen erträglicher werden ließ. Da ich nicht einschlafen konnte, bin ich nochmal in die Wanne. Pierre sollte noch etwas schlafen, da ich nicht wußte, ob es wirklich losgehen wird oder ob der Arme am anderen Tag wieder zur Arbeit gehen kann/muß. Mich wundert es, daß er tatsächlich noch in Ruhe einschlafen konnte :-) Männer eben :-) Nach meinen Bad bin ich dann wieder ins Wohnzimmer und habe noch etwas fern gesehen.

Gegen 01:00 Uhr waren die Schmerzen dann aber doch recht heftig. Ich weckte Pierre und wir haben unsere Hebamme angerufen. Sie meinte, daß es sicherlich noch recht lange dauern wird, bis es richtig los geht und wir sollen versuchen, noch etwas schlafen zu gehen. Das haben wir dann auch probiert, aber die Schmerzen waren zu stark um schlafen zu können. Pierre fing plötzlich an, die Wohnung noch etwas sauber zu machen, damit es schön aussieht, wenn wir zurück kommen :-) Dann packte er noch Getränke, Kekse und Zeitschriften ein - alles Wichtige eben :-).

04:00 Uhr hat es dann gereicht und wir sind nach Bad Soden ins Krankenhaus gefahren. Vorher sind wir noch zur Sparkasse um Geld vom Automaten zu holen :-) Mitten in der Nacht - wozu brauchten wir denn Geld? Waren wohl auch schon etwas nervös :-) Dort angekommen wurde ich gleich untersucht. Der Muttermund war bereits 4 cm offen, daß CTG schrieb jedoch nur kleine Wehen in unregelmäßigen Abständen. Die Schwester meinte jedoch, daß wir auf jeden Fall noch an diesem Tag unser Kind im Arm halten werden. Das war irgendwie ein komisches Gefühl. Wir riefen also nochmal unsere Hebamme an und sie kam zu uns in die Klinik.

05:00 Uhr. Der Kreissaal mit der war Wanne schon belegt, so daß es mit einer Wassergeburt nichts wurde. Aber ich wüßte auch nicht, ob ich es darin wirklich ausgehalten hätte. Im Kreissaal machten wir es uns dann erstmal so gemütlich wie möglich (mit Musik ect.). Vor allem Pierre machte es sich sehr bequem, setzte sich an den Tisch und laß in Ruhe die CT-Zeitung, während ich versuchte meine Wehen zu veratmen :-)

Die Eröffnungsphase, bis der Muttermund 10 cm offen war, habe ich im stehen, gestützt an einem Seil verbracht. Liegen konnte ich durch die starken Rückenschmerzen nicht. Die Hebamme meinte, bei mir lag das Kind wohl recht ungünstig auf dem Steiß.

Gegen 09:00 Uhr setzten dann die Presswehen ein. 2 Ärztinnen wurden dazu geholt. Ich versuchte, mich auf das Bett zu legen, aber die Schmerzen waren zu stark. Also habe ich mich aufs Bett gekniet und mich an Pierre gestützt (sah bestimmt lustig aus). Die Hebamme meinte, wenn es so schnell weitergeht, wie bisher, habe ich das Baby in ca. einer viertel Stunde. Leider hatte ich das Glück nicht und mußte fast eine dreiviertel Stunde mit Presswehen aushalten. Das war wohl das schlimmste, dieser wahnsinnige Druck. Das Baby war noch nicht tief genug im Becken und ich durfte daher eigentlich nicht pressen, aber das ist leichter gesagt als getan. Bei jeder Presswehe gingen die Herztöne des Baby sehr weit nach unten und man wollte mich schon fast an den Wehentropf hängen. Doch es ging wohl anscheindend doch noch.

09:50 Uhr. Dann kamen die schlimmsten Schmerzen - der Kopf des Baby. Es war der Wahnsinn, man fühlt sich, als würde es einen zerreißen. Nach ca. 5 Presswehen war der Kopf drausen und der Körper kam dann ganz schnell nachgerutscht. Es war so ein super schönes und rührendes Gefühl, den kleinen Zwerg schreien zu hören. Sie war so klein und sah so hilflos aus. Nachdem Pierre die Nabelschnur durchgeschnitten hat bekam erst er und dann ich die Kleine auf den Arm. Es war wahnsinnig schön. Ich habe sie dann auch gleich noch angelegt zum Stillen, aber sie war doch recht erschöpft. Sie wurde anschließend noch im Kreissaal gebadet, untersucht und angezogen. Nach einer halben Stunde wurde ich dann auf die Neugeborenenstation gebracht. Dort genossen wir erstmal unser Familienglück und dann wurden natürlich alle Verwandten informiert....


Ich finde, es war trotz Schmerzen eine sehr schöne Geburt. Ich bin froh, daß ich es ohne jegliche Schmerzmittel geschafft habe, meine Kleine so schonend wie möglich auf die Welt zu bringen. Pierre war dabei eine super Unterstützung. Er hat mir die ganzen Zeit den Rücken massiert, der dann schon ganz wund war :-). Er war die ganze Zeit bei mir und hat mich so weit es geht unterstützt. Ich würde die Geburt immer wieder so durchführen.

Mit den Schmerzen kann man irgendwie doch recht gut umgehen, man ist in diesem Moment wahnsinnig stark. Die Geburt ist ein aufregender und schöner Moment und alle Schmerzen sind danach wie weggeblasen. Es ist eine super schöne Erinnerung für uns und wir denken noch sehr oft daran, wenn wir unsere kleine Celina Lorraine im Arm halten und sie uns anschauen.


Celina Lorraine kam somit am

26. April 2002 um 09:56 Uhr
mit einer Größe von 52 cm und einem Gewicht von 3520 g

im Krankenhaus Bad Soden im Taunus (Hessen) zur Welt.


Nach 5 Tagen Krankenhausaufenthalt sind wir beide gesund und munter am Mittwoch, dem 01. Mai 2002 nach Hause gekommen und geniessen seitdem unser Familienglück zu Dritt!

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